Der Beginn des Vereins als Sportkameradschaft
Lindlar 1923 - das Ende des 1. Weltkrieges lag schon einige Jahre zurück. Die Bevölkerung versuchte, noch unter den Nachwirkungen des verlorenen Krieges leidend, Abstand zu gewinnen von den Geschehnissen der vergangenen Kriegsjahre. In solchen Zeiten wirtschaftlicher, materieller und ideeller Not ist es stets die Jugend gewesen, die sich von den Trümmern eines solchen Niederganges abwendet zu neuem Beginn.
In Lindlar, auf der Kamper Straße, waren es junge Männer, die sich im Jahre 1923 zu einem Wanderclub zusammenschlossen, um in gemeinsamen Wanderungen die Schönheiten des Bergischen Landes kennen zu lernen. Es waren aber nicht nur die gemeinsamen Wanderungen die diese Jungen von der Kamper Straße zusammenführte - sie trieben auch "Sport".
Die ersten Wettläufe wurden auf dem Rundkurs Altenlinde-Bahnhofstraße ausgetragen. Auf dieser Hausstrecke der ersten Pioniere Lindlarer Sportgeschichte wuchsen die ersten Talente heran, hier holten sie sich das Rüstzeug, um später einmal im Wettkampf mit auswärtigen Sportlern erfolgreich bestehen zu können.
Mitglieder dieser Sportkameradschaft nahmen im August 1925 an einer Bezirksvorstandssitzung der katholischen Jugendvereine des Bezirks Aggertal in Engelskirchen teil, auf der als Punkt 1 der Tagesordnung die Gründung der Deutschen Jugendkraft besprochen wurde. Die Sitzung endete mit der Gründung der DJK - und Lindlar machte mit. Die Mitglieder der Wander- und Sportgemeinschaft Kamper Straße beschlossen im August 1925 einstimmig die Gründung des neuen Sportvereins, der unter dem Namen "DJK Turn- und Sportverein Vorwärts Lindlar" im gleichen Monat aus der Taufe gehoben wurde. Als Vereinsfarben wählte man grün und weiß.
Männer wie Otto Hoffstadt, Paul Kaiser, (in den letzten Monaten des vergangenen Krieges gefallen), Karl Kessler und Fritz Wurth erwarben sich besondere Verdienste bei der Gründung.
Hier namentlich der erste amtierende Vorstand:
1. Vorsitzender: KaplanTheodor Woltery,
Sportleiter: Lehrer Konrad Claus,
Schriftführer: Fritz Wurth,
Kassierer: Franz Gerhard.
Turnen, Leichtathletik, Wandern und Schlagballspiel waren die vorherrschenden Sportarten zur Gründungszeit. In dem Bestreben, einen geordneten Spielbetrieb durchzuführen, stieß man auf Schwierigkeiten mannigfacher Art, weil es gar am Notwendigsten mangelte. Ein geeigneter Sportplatz war nicht vorhanden, eine geräumige Halle für die Turnerfehlte ebenso wie die notwendigen Geräte. Die junge Truppe jedoch ließ sich darüber nicht entmutigen. Begeisterung und Schwung ließen alle diese Mängel vergessen, so dass zum ersten Stiftungsfest des DJK-Bezirks- Aggertal in Overath bereits die erste Startmeldung abgegeben werden konnte.
Die Aktivität im jungen Verein hatte zur Folge, dass sich nun auch weitere junge Männer anschlossen und bereits am 10. Dezember 1925 45 Mitglieder der Versicherung für Sportschäden angemeldet werden konnten. Besondere Aktivität entwickelten in diesen Anfangsjahren die Turnriege und die Schlagballmannschaft, wobei natürlich die Leichtathletik vorrangig blieb, denn hier holten sich alle die nötige Kondition, ob sie nun Spezialisten waren oder aber an anderen, im Verein betriebenen Sportarten Freude gefunden hatten. Im Saale Spicher waren die Turner heimisch geworden, während die Ballspiele auf von ihren Besitzern zur Verfügung gestellten Weiden ausgetragen wurden. Noch hatte der junge Verein nicht die Anerkennung der Gemeindeväter gefunden, die für den Erwerb eines ordentlichen Sportplatzgeländes Voraussetzung gewesen wäre.
So wurde zuerst auf einem Grundstück an der Bahnhofstraße gespielt, auf dem später das Gebäude der Molkerei Mittmann errichtet wurde. Für größere Spiele stellte die Familie Spicher ihre Weiden an der Bahnhofstraße zur Verfügung. Hier fand auch am 25. Oktober 1925 ein erstes Handballspiel zwischen Lindlar und Engelskirchen statt (die Chronik vermerkt es als "gemischtes Handballspiel").
In der Zwischenzeit waren die Turner nicht müßig geblieben. Durch fleißiges Üben hatten sie ihr Leistungsniveau in einer Weise steigern können, dass Lehrer Claus als Sportwart es ohne Bedenken wagen konnte, seine Riege am 18. Dezember 1925 im Saale Spicher im Rahmen eines ersten öffentlichen Turnabends einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese Veranstaltung mit einer Teilnahme von 28 aktiven Turnern, bildete einen würdigen Abschluss des Gründungsjahres 1925. Das rührige Vereinsleben, aber auch die bisher errungenen Erfolge, bewogen in immer stärkerem Maße noch abseits stehende Skeptiker, dem Verein aktiv oder inaktiv beizutreten.
Die Gründung der ersten Fußballmannschaft
So kam es bereits im Jahre 1926 zur Bildung einer Fußballmannschaft. Erster Gegner war der Lokalrivale Frielingsdorf. Gespielt wurde in Engelskirchen, da beiden Vereinen ein eigenes Spielfeld noch nicht zur Verfügung stand. Die Frielingsdorfer gewannen durch Elfmeter mit 1:0, wurden aber im bereits 14 Tage später stattfindenden Rückspiel mit 3:0 bezwungen. Diesem recht vielversprechenden Auftakt folgte nun eine Vielzahl weiterer Begegnungen, die aber in Ermangelung eines eigenen Geländes auf auswärtigen Plätzen ausgetragen werden mussten.
Der Fußballsport gewann immer mehr Freunde in Lindlar und der Vorstand sah sich gezwungen, eine 2. Mannschaft aufzubieten, um alle Interessenten beschäftigen zu können. Fußball war nun eindeutig dominierende Sportart geworden, aber auch die anderen Sparten behaupteten sich. So gab es im Verein kaum Aktive, die nur einer einzigen Sportart frönten, meist war z. B. der Fußballspieler auch Schlagballer, Leichtathlet und Turner in einer Person.
Es gab natürlich auch negative Momente im Leben des jungen Vereins, die in einem objektiven Rückblick nicht verschwiegen werden sollten. So schien die Welle sportlicher Begeisterung, die die Ortsbevölkerung erfasst hatte, vor den Türen der Gemeindeväter halt zu machen. In einem Schreiben des amtierenden Bürgermeisters war die lapidare Feststellung zu lesen: ,, . . . dass in Lindlar der Verein "Deutsche Jugendkraft" besteht und innerhalb des Vereins Sport betrieben wird".
Wen wunderte da noch, dass bei dieser Form der Würdigung sportlicher Verdienste des Vereins, die Frage der Beschaffung eines Sportplatzes immer noch ungeklärt war und die Spiele meist auswärts ausgetragen werden mussten, es sei denn, ein sportbesessener Besitzer einer Kuhweide trieb seine Rindviecher in den Stall, um seine Weide in den Dienst der guten Sache zu stellen.
Ein Rebell in den Reihen des Vereins versuchte im Frühjahr 1926 auf eigene Faust einen weiteren Fußballverein ins Leben zu rufen. Die Existenz zweier rivalisierender Sportvereine zu diesem Zeitpunkt würde wohl das Ende allen organisierten Sportlebens bedeutet haben. Zwar gelang dem Abtrünnigen der Versuch, durch eine Versammlung die Realisierung seines Planes zu erreichen, die einmütige Ablehnung aus den Reihen der Vereinsmitglieder jedoch ließ ihn letztlich scheitern. Um den Zusammenhalt und die Kameradschaft innerhalb der Sportgemeinschaft zu stärken, bestimmte der Vorstand am 13. August 1926 die Gaststätte "Zur Helling" zum Vereinslokal. Die damaligen Besitzer, das Ehepaar Kessler, boten dem Sportverein über lange Jahre ein Domizil, in dem sich alle wohl fühlen konnten. Hier wurden den Sportlern auch die notwendigen Umkleideräume eingerichtet und Waschmöglichkeiten erstellt.
In jenen Tagen kam es zum ersten Führungswechsel an der Spitze des Vorstandes. Kaplan Woltery, seit der Gründung mit der Führung des Vereins betraut, wurde in einen anderen Wirkungskreis abberufen. An seine Stelle rückte Lehrer Claus, der bis dahin den Posten eines Sportleiters innehatte. Claus, eine fast legendäre Persönlichkeit in der Frühzeit Lindlarer Sportgeschichte, sah als vordringlichste Aufgabe zu Beginn seiner Amtsübernahme die Beschaffung eines Sportgeländes. Seinen Bemühungen war es schließlich zu verdanken, dass die Kirchengemeinde Lindlar dem Sportverein eine Wiese im Abrahamstal zur Benutzung zur Verfügung stellte. Mit einem Spiel gegen Frielingsdorf wurde das neue Sportgelände seiner Bestimmung übergeben.
Am 12. September 1926 war dem Verein die Ausrichtung des Kreissportfestes des Kreises Wipperfürth übertragen worden, eine echte Bewährungsprobe. Die Lindlarer Vereinsführung hatte keine Mühen gescheut, um den auswärtigen Sportlern optimale Bedingungen zu schaffen, der Festtag aber, der 12. September 1926, verregnete in einem Maße, dass es lediglich am5 Vormittag zur Austragung einiger Wettkämpfe kam. Am Mittag jedoch zwang ein wolkenbruchartiger Regen die Veranstalter zum Abbruch.
Die Freude über das erste vereinseigene Sportgelände war leider nur von kurzer Dauer, da die Kirchengemeinde ihre Zustimmung inzwischen widerrief und die weitere Benutzung des Platzes im Abrahamstal untersagte. Während die Bemühungen um ein neues Sportgelände intensiviert wurden, mussten die Akteure wieder mit den Spicherschen Weiden vorlieb nehmen. Am 24. Oktober 1926 begann der Bezirk Aggertal die neue Spielserie. Lindlar, diesem Bezirk zugeteilt, bestritt seine Pflichtspiele meist in dieser Besetzung:
Steinheuser - Gronewald, Wollmacher - Werner, Wolf A., Kessler - Webeler, Schumacher, Kaiser, Krämer, Stein.
Am 21. Januar 1927 fand im Vereinslokal "Zur Helling" eine Generalversammlung statt, auf der die Satzung der DJK "Vorwärts" Lindlar in 9 Paragraphen eine Revision erfuhr. Eine DJK-Bezirkstagung in Engelskirchen am 13. Februar 1927 wählte den Lindlarer Vorsitzenden Konrad Claus zum Bezirkssportwart. Mit dieser Wahl fand die vorbildliche Vereinsarbeit des Lindlarer Pädagogen auch über die Grenzen des Ortes hinaus ihre Würdigung. Nachdem am 6. März 1927 in Derschlag ein Schiedsrichter-Belehrungsspiel Belmicke - Lindlar mit einem 6:1 Sieg der Grün-Weißen geendet hatte, tat sich im gleichen Monat Entscheidendes in der Sportplatzfrage.
Der Verein erhält seinen eigenen Sportplatz
Dem ständigen Drängen des Vorsitzenden Claus nachgebend, entschloss sich die Gemeinde Lindlar am 30. März 1927, dem Verein ein geeignetes Gelände an der „Dicken Linde”, am Ortseingang nach Kemmerich, zur Verfügung zu stellen. Zwar war die Lage des Platzes nicht gerade ideal (vom Ortskern aus bedurfte es immerhin einer knappen halben Stunde Fußmarsches), aber man konnte endlich Heimspiele austragen, man hatte eigenen Boden unter den Füßen. Fieberhaft wurde daran gegangen, den Platz in eine den Bestimmungen entsprechende Verfassung zu bringen, gleichzeitig bemühte sich der Verein, durch geeignete Veranstaltungen, wie etwa den Waldlauf und die Staffelwettbewerbe in Lindlar am 3. April 1927, öffentliches Interesse am Vereinsleben zu wecken. Der Erfolg, in steigenden Mitgliederzahlen auch zählbar, gab den Bemühungen recht.
Der Vereinsvorstand ließ keine Gelegenheit ungenutzt, um die zur Finanzierung des Sportplatzausbaus notwendigen Geldmittel zu beschaffen. So hatten Vereinsmitglieder auf dem Lindlarer Kirmesmarkt am 5. August 1927 einen Stand aufgebaut, an dem Blumen an die Kirmesgäste verkauft wurden. Dem Vernehmen nach soll eine erkleckliche Summe6 „Dicken Linde” sah seiner Vollendung entgegen. Im Eröffnungsspiel am 23. August 1927 erlebte das erste Fußballspiel einer Lindlarer Fußball-mannschaft aus dem Gründungsjahr 1925 eine Neuauflage.
Damals war Frielingsdorf der Gegner gewesen, auch an diesem Tage hatte Lindlar den Ortnachbarn verpflichtet. Das 2:2 soll durchaus dem Spielverlauf entsprochen haben. Am 2. Oktober 1927 marschierten die Vereinsmitglieder anlässlich des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten von Hindenburg geschlossen zur ersten Sportveranstaltung größeren Rahmens zur „Dicken Linde”. Leicht-athletische Wettkämpfe gaben den Rahmen zum Hauptspiel Lindlar -Overath, das Lindlar mit 2:0 gewann.
Neben Fußballern und Leichtathleten blieb auch die Turnerriege nicht untätig. An regelmäßigen Übungsabenden sah man die Lindlarer Turner im Saale Spicher, der ehemaligen Kinohalle, an der Vervollkommnung ihrer Übungen arbeiten. Reck und Barren waren aus eigenen Mitteln gekauft worden, nicht ahnend, dass an einem dieser Geräte der Vorturner und Turnwart Karl Kladetzky den Tod finden sollte. Kladetzky stürzte am Allerseelentag, dem 2. November 1927, beim Versuch der Riesenfelge so unglücklich vom Reck, dass er sich die Wirbelsäule brach.
Am darauffolgenden Tage, nachmittags um 18 Uhr, starb Kladetzky und wurde am 9. November auf dem Lindlarer Friedhof beigesetzt. Dieser tragische Schicksalsschlag konnte die junge Sportgemeinschaft zwar ernst an den Tod mahnen, nicht aber ihren Vorsatz beeinflussen, im Sinne des toten Sportkameraden weiterzumachen. Die anlässlich eines Turn- und Sportlehrgangs Ende November erfolgte Wahl Karl Kesslers zum neuen Turnwart schloss die Lücke, die der Tod Karl Kladetzkys hinterließ.
Verschiedene Unstimmigkeiten zwischen „Vorwärts Lindlar” und dem DJK-Bezirk Aggertal hatten zur Folge, dass am 1.September 1928 der Entschluss gefasst wurde, an den Meisterschaftsspielen des Bezirks Aggertal ab sofort nicht mehr teilzunehmen. Doch bereits am 20. September wurde dieser Beschluss widerrufen und um nachträgliche Einbeziehung in die bereits gestartete Meisterschaftsrunde ersucht. Der Bezirksspielwart aber machte die Teilnahme von Bedingungen abhängig, die das angespannte Verhältnis zusätzlich belasteten. Eine Bestrafung des Vereins (ob berechtigt oder nicht, sei dahingestellt) mit 15,- RM, die der Verband wegen eines ,,wilden“ Spielabschlusses der Lindlarer mit der befreundeten DJK Hückeswagen beschlossen hatte, verschärfte dieKrise in einem Maße, dass der Inhalt eines Artikels, den der Bezirksleiter in der ,,Bergischen Wacht“ veröffentlichte, für die Lindlarer Anlass zum Bruch und der sofortigen Trennung vom Aggertaler Bezirk der DJK war.
Aus “DJK Vorwärts” wird der “Turn- und Sport-verein Lindlar 1925”
Eine für den 23. Januar 1929 einberufene Versammlung beschloss den Austritt und ein Aufnahmeschreiben an den Westdeutschen Fußballverband, das formell am 28. Januar gestellt wurde. Gegen die Aufnahme bestünden grundsätzlich keine Bedenken, antwortete der Gau Köln imWFV, wohl aber sei den Lindlarern, der schlechten Bahnverbindungen zu den Mannschaften des Kölner Bezirks wegen, ein anderer Gau zu empfehlen. So erreichte den Verein am 15. März 1929 die Aufnahmebestätigung, einige Zeit später die Nachricht der Einordnung in den Gau Oberberg im Bergisch-Märkischen Bezirk des WFV. Der Verein nannte sich fortan ,,Turn- und Sportverein Lindlar 1925” der Zusatz “DJK Vorwärts” gehörte der Vergangenheit an. Trotz der wirtschaftlichen Nöte, die sich bereits vor Beginn der 30er Jahre in deutschen Landen abzuzeichnen begannen, verstand es der Vorstand um Lehrer Claus, die aufkommenden Schwierigkeiten in der Abwicklung der Vereinsgeschäfte zu meistern.
Die in Deutschland grassierende Arbeitslosigkeit machte auch vor den Toren Lindlars nicht halt. Viele Mitglieder waren ohne Arbeit und Verdienst. Die letzten Pfennige wurden zusammengekratzt, um der Beitragspflicht zu genügen, und es spricht für den Zusammenhalt der Sportgemeinschaft, dass die Mitgliederzahl während dieser Zeit der Bewährung konstant blieb. Voll Bitterkeit stellte der Schriftführer Wurth in einem Schreiben an den Sportclub Longerich fest: „...im Verein sind keine 5 Mann mehr in Arbeit, sondern arbeitslos, und was das schlimmste ist, schon vollständig ausgesteuert“.
Im Jahre 1933 kam es zum angestrebten Wechsel in die 2.Kreisklasse des Kreises Köln, Gruppe 1, im Gau Mittelrhein. Die Lindlarer Interessen hatten schon immer mehr zum Rhein als zum Oberbergischen hin tendiert, und das nicht nur der günstigeren Fahrverbindungen wegen. Man nahm dabei in Kauf, dass man es im Kölner Raum mit ungleich stärkerer Konkurrenz zu tun hatte. Auch die Tatsache, auf stadtnahen Plätzen als ,,Lenkeler Buhre“ empfangen zu werden, schreckte die Grün-Weißen nicht.
Inzwischen hatten sich junge Talente, im eigenen Nachwuchs herangereift, durch solides Können und entsprechende Leistungen nachdrücklich für den Einsatz in der 1. Mannschaft empfohlen. Namen wie Leo Quabach, Paul Kohlgrüber, Josef Beutelstahl oder die Brüder Webeler, die in der Folgezeit dem Lindlarer Spiel neue Impulse gaben, sorgten für eine Blutauffrischung der Lindlarer Elf, die ihre Spiele im Kölner Raum in etwa in folgender Aufstellung bestritt:
Kohlgrüber - Werner, Wolf A. - Beutelstahl, Klug, Stein K., Schumacher, Webeler P., Webeler W., Krämer J., Quabach L.
Die Machtübernahme durch Hitler im Jahre 1933 brachte zwar ein Ende der Arbeitslosigkeit, für die Vereine aber neue Probleme. Die Einberufung junger Männer zum Arbeits- und Wehrdienst riss immer neue Lücken in die Mannschaften und es wurde immer schwieriger, den Spielbetrieb weiterzuführen. Bis zum Jahre 1936 gelang das noch leidlich, dann aber musste die Mannschaft des TuS Lindlar aus dem regelmäßigen Meisterschaftswettbewerb herausgenommen werden.
Auf der Ebene der Gesellschaftsspiele kam es in der Folgezeit dennoch zu Begegnungen mit Nachbarvereinen, die mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. In diese Krisenzeit hinein kam noch erschwerend die Versetzung des langjährigen verdienstvollen 1. Vorsitzenden Lehrer Claus in einen anderen Wirkungsbereich. Der Kriegsbeginn 1939 bedeutete das Ende jeder organisierten sportlichen Tätigkeit.