Saisonvorbericht
Lindlar - A-Ligist TuS Lindlar strebt den Aufstieg an - Fehler der Vorsaison sollen vermieden werden.
Am ersten September-Wochenende soll es so weit sein: Der Meisterschaftsbetrieb in den Amateurligen beginnt - nach einer mehrmonatigen Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie. Es kehrt also langsam Normalität ein, wenngleich die Vereine weiterhin strenge Hygiene- und Abstandsvorschriften einzuhalten haben. Aber: Fußball unter Wettkampfbedingungen ist wieder erlaubt, sogar vor Zuschauern. Oberberg-Aktuell stellt die oberbergischen Mannschaften ab der Kreisliga A aufwärts vor. Heute: A-Ligist TuS Lindlar.
Kommen und Gehen
Die TuS-Verantwortlichen hatten vor zwölf Monaten einen klaren Fahrplan: sofortiger Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Der „Betriebsunfall“ sollte möglichst schnell korrigiert werden. Jedoch scheiterte man früh mit dem Vorhaben, dem Ruf als Titelfavorit gerecht zu werden. Erst zum Ende der abgebrochenen Saison lief es deutlich besser bei der Elf von Trainer Norbert Scheider. Zum einen, weil die Mannschaft endlich erkannt hatte, die Kontrahenten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und dass keiner in der Liga die Punkte kampflos abgibt. Zum anderen, weil die lange Verletztenliste sukzessive kürzer wurde.
Dass auch das Team weiterhin an den Aufstieg glaubt, zeigt der Umstand, dass kaum jemand Wechselgedanken hegte. Dean-Robin Paes zog es allerdings nach nur einem Jahr wieder zu seinem Heimatklub VfR Wipperfürth. Karim Achour (SC Kierspe) und Melvin Schmidt (SV Linde) suchten sich einen neuen Verein. Einziger externer Neuzugang im 23-köpfigen Kader ist Kevin Rautenberg, der vom B-Ligisten Union Rösrath zur Scheider-Equipe stößt. „Er ist ein echter Knipser und lässt vorne wenig liegen“, hält der Trainer große Stücke auf seinen neuen Schützling.
Die Mannschaft
„Mit Halbgas werden wir nichts reißen. Dann rutschen wir schnell ins Mittelfeld ab“, erklärte Scheider zu Beginn der vergangenen Saison. Viele seiner Kicker schenkten dieser Mahnung nicht die nötige Beachtung. „Sie haben gedacht, das läuft von selbst.“ Diese Fehler sollen der Vergangenheit angehören. „Die Mannschaft weiß jetzt, wie der Hase läuft, und hat in der Entwicklung gute Schritte nach vorne gemacht“, so der Trainer. Zudem hat sich die personelle Situation deutlich entspannt. „Wir haben alle Mann an Bord.“ Lediglich Torhüter Marco Bong (Aufbautraining) ist noch nicht wieder fit. Dafür hat Winterneuzugang Tibor Heber (SV Eintracht Hohkeppel) mit seiner Regionalligaerfahrung einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. „Wir haben ein paar gute Varianten drauf“, lässt Scheider durchblicken. Das favorisierte System ist wohl das bewährte 4-4-2. „Wir sind ganz gut dabei und die Mannschaft ist auf einem hohen Level“, glaubt er fest an die Aufstiegschance.
Saisonziel
„Wir wollen mit dem TuS in die Bezirksliga“, macht der Coach unmissverständlich deutlich. „Etwas anderes zu behaupten, wäre albern. Wir wissen, dass es angesichts der Konkurrenz schwer wird, doch wir werden oben mitreden.“ Außerdem soll die aufgestiegene 2. Mannschaft dabei unterstützt werden, die Klasse zu halten. „Wir werden unterstützen, wenn es nötig ist und holen uns Unterstützung, falls sie erforderlich ist“, funktioniere das Zusammenspiel mit Hansi Füting, dem Coach der Reserve, ausgezeichnet. Trotzdem sei die eigene zweite Garde über zweimal 90 Minuten ein Gegner wie jeder andere auch. „Und diese Spiele müssen wir gewinnen.“ Ansonsten müssten in diesem Jahr aber Widersacher zweimal in Lindlar antreten. „Und jeder Punkt, den die Reserve holt, kann für uns Gold wert sein.“
Mit in der Verlosung um den Titel sieht er den SV Schönenbach („Die sind ganz klar in der Favoritenrolle“), sowie die Teams aus Wipperfürth, Kürten und Untereschbach. „Das sind alles unangenehme Mannschaften“, so Scheider. Wohin die Reise für den TuS gehen wird, sollte man direkt zum Auftakt erkennen können. Am 1. Spieltag findet das „Elefanten-Duell“ gegen Schönenbach statt, danach steht das vereinsinterne Derby auf dem Programm. „Das ist doch super. Da sind sofort alle hellwach und stehen unter Feuer“, freut sich Scheider.
